Die Kartoffel


Du kennst sie in vielen verschiedenen Formen, wie z.B. Suppe oder Pommes, denn sie ist ein beliebtes Nahrungsmittel: die Kartoffel. Doch ist das alles, was sie kann?

Auf dieser Seite erfährst du einige wissenswerte Fakten über die Kartoffel. Später kannst du dein Wissen zur Kartoffel in einigen Übungen festigen.


Allgemeines zur Kartoffel

Die Kartoffel ist eine Nutzpflanze. Sie bringt uns ihre Frucht, die Kartoffelknolle, die wir nutzen und weiterverarbeiten.

Sie wird auch Erdapfel oder Grundbirne genannt.


Die Geschichte der Kartoffel

Viele Jahre, bevor die Kartoffel in Europa bekannt war, bauten die Inkas in Südamerika verschiedene Kartoffelsorten an. Die Kartoffel hatte für die Inkas eine so große Bedeutung, dass sie sogar an eine Kartoffelgöttin glaubten. Die Inkas nannten die Kartoffeln „Papas“. So heißen sie auch heute noch in Spanien, da es das erste europäische Land war, in dem die Kartoffel bekannt wurde.

Das fand vor etwa 450 Jahren statt. Zuerst hielten die Europäerinnen und Europäer die Kartoffel nicht für eine Nutzpflanze, sondern für eine Zierpflanze. Als Zierpflanze fand sie vor allem Platz in den Ziergärten der Adligen. Die Blüten verwendete man als Haar- und Perückenschmuck.

Blüte einer Kartoffelpflanze

Den Status der Nutzpflanze erlangte die Kartoffel erst vor etwa 250 Jahren durch König Friedrich II. von Preußen, auch bekannt als der „Alte Fritz“. Seine Untertanen litten unter Hungersnot, wollten aber die Kartoffel nicht anpflanzen. Sie hatten Angst vor der „Frucht des Bösen“, die für uns heute als Kartoffelknolle bekannt ist.

Der „Alte Fritz“ überlistete die Menschen, indem er seinen Soldaten den Auftrag gab, Kartoffelfelder anzulegen und dann zu bewachen. Die Menschen waren verwundert und dachten, dass die Pflanzen besonders wertvoll sein müssen, wenn sie von Soldaten bewacht werden. Sie entschlossen sich, die Pflanzen zu stehlen und auf ihren eigenen Feldern anzupflanzen. Die Soldaten ließen den Diebstahl natürlich auf Befehl des Königs zu, denn das war sein Plan. Der König befahl ihnen auch, den Menschen beizubringen, die Kartoffeln zuzubereiten, da sie roh nicht gut schmeckten. Der „Alte Fritz“ dachte, sein Plan hätte Erfolg gehabt, doch die Menschen pflanzten im nächsten Jahr wieder ihre bekannten Pflanzen an. Daraufhin blieb ihm nichts anderes übrig, als ein Gesetz zu verabschieden, den „Kartoffelbefehl“. Die Menschen mussten nun die Kartoffel anbauen und die Hungersnot fand ein Ende.

So bekam der „Alte Fritz“, was er wollte, nämlich die Verbreitung der Kartoffel als Nutzpflanze.

Heute werden Kartoffeln auf der ganzen Welt angebaut, außer in arktischen und tropischen Gebieten, wie z.B. in Teilen Afrikas.

Um Kartoffeln anzupflanzen, brauchst man nicht viel: keine besonderen Böden oder eine bestimmte Wetterlage. Sie können auf den meisten landwirtschaftlichen Böden angepflanzt und auch geerntet werden. Auf lockeren, sandigen Böden ist der Ertrag am höchsten.


Wie sieht die Kartoffel eigentlich aus?

Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen. Obwohl der Name es uns denken lässt, ist sie mit der Süßkartoffel gar nicht verwandt.

Die Kartoffel ist eine aufrecht wachsende Pflanze und kann über 1 Meter hoch werden. Ihre Blätter haben kurze Stiele und können zwischen 10 und 30 Zentimeter lang und zwischen 5 und 15 Zentimeter breit werden. Die Oberfläche der Blätter ist behaart.

Blätter einer Kartoffelpflanze

Die Pflanze blüht zwischen Juni und August. Ihre Blüten sind glockenförmig mit auffallenden, gelben Staubbeuteln. Die Blütenblätter können sich farblich unterscheiden, von weißlich bis nach bläulich oder auch violett.

zwei unterschiedlich gefärbte Blüten der Kartoffel

Unter der Erde bildet die Kartoffel Wurzeln und Ausläufer. Am Ende der Ausläufer entstehen neue Knollen, die entweder geerntet und weiterverarbeitet werden können oder zu einer neuen Kartoffelpflanze heranwachsen.

Wurzeln und Ausläufer mit Knollen einer Kartoffelpflanze

Die oberirdischen Teile der Pflanze, die Keimlinge der Kartoffelknolle und grüne Kartoffeln sind sehr giftig.


Wie wird die Kartoffel angebaut und wie geerntet?

Die Kartoffel wird im Frühjahr angepflanzt. Man legt vorgekeimte Kartoffeln in den aufgelockerten Boden und bedeckt sie mit Erde. Daraus wachsen dann lange, elastische Keime, die später zu neuen Pflanzen werden.

Kartoffelfeld

Bei der Kartoffel kann man je nach Erntezeit verschiedene Sorten unterscheiden.

Kartoffeln, die innerhalb von 90 bis 120 Tagen reifen, nennt man Frühkartoffeln.

Nach 120 bis 140 Tagen gereifte Kartoffeln sind Mittelkartoffeln und Spätkartoffeln werden nach 140 bis 160 Tagen geerntet. Spätkartoffeln haben besondere Lagereigenschaften und können den Winter über gelagert und somit das ganze Jahr lang verkauft werden.

Bei der Ernte helfen heutzutage Maschinen.

Der Kartoffelroder trägt die Erde ab und siebt sie. Dabei bleiben die Knollen und das Kraut übrig. Sie werden voneinander getrennt und die Knollen werden wieder vom Kartoffelroder abgeworfen.

Der Kartoffelvollernter kann nun die Kartoffeln einsammeln, säubern und sortieren.

Hier siehst du ein Video von einer maschinellen Kartoffelernte:


Wozu verwenden wir die Kartoffel?

Die Kartoffel ist vor allem als Nahrungsmittel bekannt. Man kann sie nach ihrem Kochtyp unterscheiden.

Mehligkochende Kartoffeln zerfallen leicht beim Kochen und eignen sich z.B. am besten für Püree, Suppe, Kartoffelteige (z.B. für Klöße) und Ofenkartoffeln.

Kartoffelsuppe

Festkochende Kartoffeln sind auch nach dem Kochen noch schön fest und werden für z.B. Kartoffelsalate, Rösti und als Beilagenkartoffel verwendet.

Beilagenkartoffel

Vorwiegend festkochende Kartoffeln sind eine Mischung der beiden und können für fast alles verwendet werden, wie z.B. Pommes, Gratin, aber auch Püree und Suppe.

Pommes

Kartoffeln findest du aber nicht nur in deiner warmen Mahlzeit. Aus Kartoffeln kann man Stärke herstellen. Kartoffelstärke wird beim Kochen und Backen verwendet und heißt oft auch „Kartoffelmehl“.

Außerdem fressen auch Tiere die Kartoffel gern. Daher kann sie auch als Tierfutter verwendet werden.


Wie viel weißt du jetzt über die Kartoffel?

Hier findest du ein Quiz mit 10 Fragen:

In dieser Übung sollst du die Beschreibung und Beispiele dem Kochtyp von Kartoffeln zuordnen:


Was hast du heute über die Kartoffel gelernt?

Die Kartoffel ist eine Nutzpflanze, die vor etwa 250 Jahren als solche in Europa eingeführt wurde.

Sie wird heutzutage auf der ganzen Welt angebaut und braucht weder besondere Böden noch bestimmtes Wetter, um zu wachsen.

Die Pflanze der Kartoffel wächst aufrecht, hat glockenförmige Blüten und bildet unterirdisch Wurzeln und Ausläufer. Die Frucht der Kartoffel, die Knolle, wächst am Ende der Ausläufer.

Die oderirdische Pflanze, die Keimlinge und grüne Kartoffeln sind giftig!

Vorgekeimte Kartoffeln werden im Frühjahr angepflanzt und unterscheiden sich nach der Erntezeit in Frühkartoffeln, Mittelkartoffeln und Spätkartoffeln. Spätkartoffeln können im Winter gelagert und über das ganze Jahr verkauft werden.

Kartoffeln lassen sich im Kochtyp unterschieden: mehligkochend, festkochend und vorwiegend festkochend.

Neben der Nutzung als Nahrungsmittel, kann aus der Kartoffel Stärke hergestellt werden und sie wird als Tierfutter verwendet.


Wenn du dich weiter mit der Kartoffel beschäftigen willst, probiere es mit diesen Seiten:


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