
Als Getreide werden Pflanzen bezeichnet, welche zu der Familie der Süßgräser gehören. Ihre Früchte sind Samen.
Einige dieser Pflanzen wurden bereits in der Steinzeit entdeckt und kurz danach gezielt angebaut. Davor wuchsen diese wild und unbeachtet auf der Wiese. Eine der ältesten Getreidearten ist Weizen.
Getreide ist daher seit Jahrtausenden das Hauptnahrungsmittel für Menschen und Haustiere.

- Getreidesorten
- Aufbau von Getreidepflanzen
- Wachstum von Getreidepflanzen
- Verwendung von Getreide
- Teste dein gesammeltes Wissen über Getreide in den weiteren Übungen
1. Getreidesorten
Zu den wichtigsten Getreidearten für uns in Europa zählen Weizen, Roggen, Gerste und Hafer:
Weizen

Zu der bekanntesten Getreideart zählt wohl der Weizen. Er kann im Frühjahr und im Herbst ausgesät werden und wird in Gemeinen Weizen, Hartweizen und Dinkel unterteilt. Weizenpflanzen werden etwa 1,50 Meter hoch.
Roggen

Roggen kann nur im Frühjahr gepflanzt und im Sommer geerntet werden. Somit ist er sehr schnell reif, denn die Zeit von der Aussaat bis zur Ernte beträgt nur etwa 100 Tage. Er wächst im Gegensatz zu anderen Getreidearten nur auf schlechten Böden und in höheren Gebirgslagen richtig gut. Roggenpflanzen erreichen eine Höhe von ca. 2 Metern.
Gerste

Das Getreide Gerste wird in Sommergerste und Wintergerste unterteilt. Hierbei wird nicht nur die Anbauzeit unterschieden, sondern auch die Verwendung unterscheidet sich enorm.
Wintergerste wird zunächst im Herbst ausgesät und legt im Winter aufgrund der kalten Temperaturen eine Ruhephase ein. Sobald es draußen wieder wärmer wird, wächst die Wintergerste weiter und kann im Frühjahr geerntet werden.
Die Sommergerste wird hingegen erst im Frühjahr ausgesät. Sie wächst allerdings sehr rasch und kann schon im Sommer geerntet werden.
Im Allgemeinen wächst Gerste etwa wie Weizen auf eine Höhe von 1,50 Meter.
Hafer

Genau wie Roggen wird Hafer als reines Sommergetreide angebaut. Das heißt, die Aussaat erfolgt im Frühjahr und die Ernte im Sommer. Hierbei erreicht diese Getreideart auch eine Höhe von 1,50 Meter.
Es gibt aber auch noch weitere Getreidesorten wie Mais, Reis und Hirse.
Mais

Er ist ein Getreide, das ursprünglich aus Mexiko und Peru stammt. Mais kann bis zu 2,5 – 3 Meter hoch werden. Er ist damit die größte Getreideart, die es auf unseren Feldern gibt. Außerdem hat die Maispflanze einen deutlich dickeren Stängel als andere Sorten.
Reis

Reis kennst du sicherlich von asiatischen Gerichten. In Asien ist Reis nämlich ein Hauptnahrungsmittel. Hier wird dieses Getreide auch besonders viel angebaut. Reis wird meist auf überfluteten Feldern angebaut, da sie so mehr Schutz vor verschiedenen Schädlingen erhalten. Übrigens ist Reis eine der ältesten Kulturpflanzen unseres Planeten.
Hirse

Hirse ist eine Getreideart, die dir wahrscheinlich weniger bekannt sein wird. Sie wird insbesondere in Afrika verzehrt und stellt dort ein Hauptnahrungsmittel dar. Hirse
2. Aufbau von Getreidepflanzen
Am Beispiel der Weizenpflanze können wir sehen wie unser Getreide aufgebaut ist:
Der obere Teil der Pflanze ist die Ähre. Sie ist die Blüte der Pflanze. Hier befindet sich das Korn. Nicht alle Getreidepflanzen weisen eine Ähre auf, einige besitzen Rispen oder Kolben. Manche Getreidepflanzen haben außerdem Grannen. Dies sieht aus als würden den Körnern Haare abstehen. Besonders lange Grannen haben zum Beispiel Roggen und Gerste.
Als nächstes kommt der Halm, von ihm gehen die Blätter der Getreidepflanze ab. Der Halm ist innen hohl und dennoch sehr stabil. Außerdem findest du hier die Knoten. Dies sind
Die Pflanze ist über die Wurzel fest mit dem Boden verankert.
Die Pflanze ist über die Wurzel fest mit dem Boden verankert. Sie bilden einen richtigen Büschel und sorgen für die Standfestigkeit
der Getreidepflanze. Hierüber wird die Pflanze mit allen wichtigen Nährstoffen und ausreichend Wasser versorgt.

Hier kannst du dein neu erlerntes Wissen noch einmal überprüfen:
Einige der Getreidepflanzen sehen sich recht ähnlich, doch es gibt kleine Unterschiede woran du sie dennoch erkennen kannst. Hier ein kleiner Überblick:

| Weizen | Roggen | Gerste | Hafer |
|---|---|---|---|
| Ähren | Ähren | Ähren | Rispen |
| keine oder ganz kurze Grannen | mittellange Grannen | sehr lange Grannen; unten länger als an Spitze | keine Grannen |
| kurze, dicke, rötliche Körner | längliche, grau-gelbe Körner | dicke, spitzzulaufende Körner | Körner in Rispe |
Gut zu unterscheiden sind auch die weiteren drei Getreidearten:
| Reis | Mais | Hirse |
|---|---|---|
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| Körner wachsen in Ährchen an einzelnen Rispen | Körner wachsen in dicken Kolben | Körner wachsen an Ährchen an einzelnen Rispen |
| weiße, braune, rote oder schwarze längliche kleine Körner | kleine, gelbe, dicke Körner | 4-5 mm dicke, weiße/ gelblich-braune/ rötliche Körner |
3. Wachstum von Getreidepflanzen

Alle Getreidearten entwickeln sich vom Samen her gleich. Sobald das Korn in der Erde ist, benötigt es viel Wasser. So ist es günstig, wenn es nach der Aussaat ordentlich regnet, denn der Samen saugt sich dann stark mit Wasser voll und beginnt auszutreiben, wodurch die Getreidepflanze zu wachsen beginnt.
Während der nächsten Wochen wächst die Pflanze sehr schnell in die Höhe. Darum wird diese Wachstumsphase des Getreides auch als „Schossen“ bezeichnet. Hierbei bilden sich die Ähre, wie beim Weizen oder Roggen, der Kolben, wie beim Mais oder die Rispe, wie beim Hafer oder Reis. Sobald das Wachstum abgeschlossen ist, beginnt die Reifung der Körner. Du kannst es daran erkennen, dass die Pflanze sich von grün zu gelb/ goldbraun verfärbt und so auch die Körner. Sobald dies passiert ist, kann geerntet werden.

Beim Ernten erhalten die Landwirte und Landwirtinnen Unterstützung durch große Maschinen. So werden zum Beispiel Mähdrescher und Traktoren verwendet, wie du es auch oben im Bild sehen kannst.
4. Verwendung von Getreide
Zunächst wird Getreide insbesondere als Futtermittel für verschiedene Tierarten angebaut. So erhalten vor allem Tiere der Landwirtschaft verschiedene Getreidearten zum Fressen.
Getreide ist darüber hinaus ein Energielieferant. Einige Getreidesorten werden dabei entweder verbrannt oder in Biogasanlagen verarbeitet. Somit erhalten wir Menschen Gas, welches zum Beispiel zu Heizen benötigt wird.
Doch nicht nur dafür benutzen wir Menschen Getreide. Viele von uns mögen Getreide als Nahrungsmittel sehr. Dabei wird es in verschiedenster Art verarbeitet.
Hier bekommst du einen Überblick, wofür welches Getreide genutzt wird:
| Getreide | Verwendung | |
| Weizen | Brot, Kekse, Kuchen, Nudeln | ![]() |
| Roggen | Schwarzbrot, Pumpernickel und für alkoholische Getränke, wie Vodka, Korn und Whiskey | |
| Gerste | Bier, Graupen, Malzkaffee | ![]() |
| Hafer | Haferflocken/Müsli, Milchersatz | ![]() |
| Mais | in Biogasanlagen, Popcorn, Cornflakes, in Konserven, als Kolben auf dem Grill | ![]() |
| Reis | als Hauptzutat oder Beilage in Gerichten, Reiswein, Milchersatz | ![]() |
| Hirse | als Hauptzutat oder Beilage in Gerichten, Müsli | ![]() |
Hier findest du noch ein tolles Lied über Getreide zum Mitsingen:
Teste dein gesammeltes Wissen über Getreide in den weiteren Übungen
Übung 1:
Zeichne eine Haferpflanze und beschrifte seine Bestandteile.
Übung 2:
Bearbeite den Lückentext.
Übung 3:
Überlege welche Tiere hauptsächlich Getreide fressen. Schreibe mindestens 5 auf.
Zusammenfassung
Du solltest nun wissen, dass zu den wichtigsten Getreidearten Weizen, Roggen, Hafer und Gerste gehören, aber auch die Getreidesorten Mais, Reis und Hirse eine große Rolle in unserem Leben spielen.
Weiterhin haben alle Getreidepflanzen einen ähnlichen Aufbau und wir Menschen eigentlich nur die Früchte aus den Ähren, Rispen oder Kolben verzehren. Anhand der Grannen kannst du super die Getreidesorten Weizen, Roggen und Gerste voneinander unterscheiden, denn diese sehen sich besonders ähnlich. Geerntet werden die meisten Getreidearten im Sommer. Die reifen Pflanzen erkennst du an der gold-braunen Färbung.
Getreide wird insbesondere als Tierfutter für Nutztiere angebaut. Auch wir Menschen verzehren das Getreidekorn in großen Mengen oder nutzen es für die Energiegewinnung.








