
Getreide gilt seit Jahrtausenden als Hauptnahrungsmittel für Menschen und ihre Haustiere. Es gibt verschiedene Getreidesorten, die sich alle in ihrem Geschmack und Eigenschaften unterscheiden.
Aufbau einer Getreidepflanze
Eine Getreidepflanze besteht aus verschiedenen Teilen. Jede Getreidepflanze besitzt eine Wurzel, einen Stängel mit Blättern und Knoten und einen Fruchtstand. Bei der Getreidesorte Weizen handelt es sich bei diesem Fruchtstand um eine Ähre, die aus Körnern und Grannen besteht. Grannen sehen wie kleine Haare aus, die zwischen den Körnen wachsen. Hafer besitzt keine Ähre sondern Rispen.

Getreidearten 1

Weizen:
Höhe: 0,5 bis 1 Meter
Fruchtstand: Ähren meist ohne Grannen
Verwendungszweck: Weichweizen zur Herstellung von Mehl, Brot und Backwaren; Hartweizen zur Herstellung als Rohstoff für Gries und Teigwaren
Roggen:
Höhe: bis zu 2 Meter
Fruchtstand: Ähren mit deutlichen Grannen (kürzere Grannen als Gerste)
Verwendungszweck: vorwiegend Brotherstellung


Gerste:
Höhe: 0,7 bis 2 Meter
Fruchtstand: Ähren mit langen Grannen (bis zu 15cm lang)
Verwendungszweck: Viehfutter oder als Rohstoff zur Bierherstellung
Hafer:
Höhe: 0,5 bis 1,5 Meter
Fruchtstand: Rispen (Form ähnelt Glocken)
Verwendungszweck: vor allem als Haferpflocken (in verschiedensten Mahlsorten)

Getreideernte früher und heute
Es gab vor 100 Jahren für die Arbeit auf den Feldern nur wenige Maschinen. Die meisten Äcker waren damals auch kleiner als die heutigen. Es waren sehr viele Menschen für die Getreideernte nötig, da fast alles von Hand gemacht werden musste. Daher mussten die Knechte, Mägde und die gesamte Familie auch die Kinder mithelfen.
Wenn das Getreide reif war, mähten die Männer die Halme mit der Sense ab. Die Frauen formten aus den abgeschnittenen Halme Bündel. Geschickt knoteten sie einige Halme um die Mitte des Bündels. So entstanden die Garben.

Zum Trocknen stellten die Kinder die Garben mit den Ähren nach oben auf. Später wurden die Graben auf einen Pferdewagen geladen und in die Scheune des Bauernhofes gebracht. Dort lagerten sie bis zum Spätherbst oder Winter.

Die Garben wurden dann aus der Scheune geholt und auf dem Dreschplatz ausgebreitet. Mit dem Dreschflegel aus Holz schlugen die Männer und Frauen die Körner aus den Ähren. Danach trennten die Bauern die Körner von anderen kleinen Teilen mit Hilfe von Sieben.
Das Dreschen, reinigen und Sieben übernahmen bald Maschinen. Große Dreschmaschinen wurden eingesetzt, die von Dampfmaschinen oder Elektromotoren angetrieben wurden. 2

Heute wird das reife Getreide mit Hilfe von Mähdreschern geerntet. Sie erledigen in einem Arbeitsgang viele verschiedene Arbeitsschritte. Er mäht zuerst die die Getreidehalme ab. In der Maschine werden dann direkt die Körner aus der aus den Ähren gedroschen und in einem Tank gesammelt. Dieser Tank wird regelmäßig über ein Rohr in einen Anhänger entleert. Das Stroh (die übrig gebliebenen Halme) wird auf den Acker gestreut. Daraus können später Strohballen gepresst werden.
Möchtest du dir noch ein Video über die Getreideernte anschauen, dann klicke hier.
Übungsaufgabe
Schreibe folgenden Text ab und ergänze die Lücken mit Hilfe der Informationen der Seite. Auf dem Lehrertisch findest du vier verschiedene Bilder, die zu den Abschnitten passen. Klebe neben jeden Abschnitt das dazugehörige Bild.
Getreideernte heute
Zunächst schneidet der ……………………………….. die Getreidehalme dicht über dem Boden ab.
Im Inneren des Mähdreschers werden dann sofort die Körner aus den ………………………… ………………………. und in einem Behälter gesammelt. Auch dieser Behälter befindet sich im Inneren des Mähdreschers.
Wenn der Behälter voll ist, fährt ein ……………….. mit Anhänger neben den Mähdrescher. Die ……………. werden dann aus dem Behälter in den Anhänger umgeladen. Der Traktor bringt dann die Körner vom Feld.
Die leeren Ähren und die Halme fallen hinter dem Mähdrescher wieder auf den Boden. Das nennt man …………… . Durch eine weitere Maschine wird das Stroh wieder aufgesammelt und zu Strohballen gepresst. Es kann z.B. im Stall als Unterlage für die Tiere genutzt werden.
„Essen wie ein Scheunendrescher.“
Schau dir das Video an und finde heraus was die Redewendung „Er ist ja wie ein Scheunendrescher“ bedeutet.3 Lege dazu ein Arbeitsblatt mit der Überschrift „Essen wie ein Scheunendrescher“ an und notiere dort deine Antwort.
Kreuzworträtsel
Wenn du alle Abschnitte gelesen und die Aufgaben erfüllt hast, kannst du hier eine Kreuzworträtsel lösen. Viel Spaß!
Zusammenfassung
Es gibt viele verschiedene Getreidearten, dazu gehören Weizen, Gerste, Roggen und Hafer aber auch noch viele mehr. Du hast gelernt, wie sich die Getreideernte über die Jahre hinweg verändert hat. Damals hätten 170 Männer mit einer Sense eine Stunde arbeiten müssen, um ein Feld abzumähen. Heute mäht ein Mähdrescher in einer Stunde die gleiche Fläche und drischt diese in der Zeit auch noch.